5. August, 2025
Fenster energieeffizient sanieren – Worauf sollten Sie achten?
RAL spricht mit Martin Kutschka von febis

Bild: © RAL / VFF
In Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Umweltbelastung gewinnt die energetische Sanierung von Gebäuden immer mehr an Bedeutung. Besonders Fenster spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn sie gehören zu den Schwachstellen in der Gebäudehülle. Doch worauf sollten Hauseigentümer achten, wenn sie ihre Fenster modernisieren möchten? Das hat RAL mit Martin Kutschka, einem zertifizierten Energieeffizienz-Experten und Geschäftsführer des Fördermitteldienstleisters febis, im Gespräch geklärt.
Warum ist die Sanierung so wichtig?
Obwohl das Thema Energieeffizienz seit Jahren präsent ist, wird in Deutschland viel zu wenig modernisiert. Um die Klimaziele der Bundesregierung bis 2045 zu erreichen, müsste die Sanierungsquote im Gebäudebestand von derzeit nur 0,6 % auf 2 % steigen. Hohe Energieverbräuche müssen Hauseigentümer in Zukunft durch die CO₂-Abgabe doppelt bezahlen. Ohne eine verstärkte Modernisierung drohen unsanierte Bestandsgebäude in den kommenden Jahren noch mehr CO₂-Emissionen zu verursachen.
Die Schwachstellen bei der Gebäudehülle
Ein Blick auf die Gebäudehülle zeigt: Fenster haben die schlechtesten Dämmwerte (U-Wert). Das bedeutet, sie lassen im Vergleich zu anderen Bauteilen mehr Wärme entweichen. Ein Austausch alter Isolierverglasungen kann hier bereits zu einer Energieeinsparung von bis zu 20 % führen – ein bedeutender Beitrag zur Senkung der Heizkosten.
Qualität und fachgerechter Einbau sind entscheidend
Beim Austausch der Fenster ist es essenziell, auf die Qualität der Produkte zu achten. Fenster mit dem RAL-Gütezeichen erfüllen hohe Standards, da sie durch unabhängige Prüfungen, beispielsweise vom Institut für Fenstertechnik (ift Rosenheim), überwacht werden. Dieses Zeichen garantiert eine hochwertige Konstruktion, Fertigung und Montage.
Der fachgerechte Einbau ist ebenso wichtig wie das Produkt selbst. Nicht nur der Dämmwert des Fensters, sondern auch die umgebende Außenwand und die Fensterlaibung beeinflussen die Energieeffizienz. Zudem sorgen moderne Fenster mit Lüftungsfunktion für eine kontrollierte Frischluftzufuhr, was Schimmelbildung und Tauwasserbildung vorbeugt. Ohne professionellen Einbau besteht die Gefahr, Bauschäden zu verursachen oder unnötig Geld auszugeben.
Mehr als nur Energieeinsparung
Moderne Fenster können noch mehr: Sie bieten verbesserten Schallschutz, Einbruchschutz, sommerlichen Wärmeschutz und weitere Nutzeransprüche. Wenn die neuen Fenster die Anforderungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) erfüllen, können Eigentümer sogar vom Staat gefördert werden. Der Modernisierungszuschuss beträgt 15 % der förderfähigen Kosten, wobei je Wohneinheit und Kalenderjahr bis zu 30.000 € für Kauf und Einbau beantragt werden können.
Unterstützung bei Förderanträgen
Für den Förderantrag ist die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten notwendig. Der Förderservice von febis übernimmt die komplette Abwicklung – vom Antrag bis zur Auszahlung. Zertifizierte Experten stellen die erforderlichen Nachweise bereit, und die Förderhotline 06190 / 92 63 – 433 beantworten alle Fragen rund um die Fördermöglichkeiten.
Ein Tipp vom Experten
Wenn ein individueller Sanierungsfahrplan für das Wohnhaus vorliegt, erhöht sich die Förderung auf 20 %. Die förderfähigen Kosten pro Wohneinheit und Jahr steigen auf bis zu 60.000 €. Diese höhere Förderung kann nicht nur für die Fenstermodernisierung genutzt werden, sondern auch für weitere Maßnahmen wie Dach-, Fassaden- oder Kellermodernisierungen.

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Förderservice Fenster/Haustür
den staatlichen Zuschuss von 15% bis 20% über den Rund-Um-Service beantragen und abrufen lassen